Berndeutsche Musik, wie man sie noch nie gehört hat! Auf monatelanger USA-Tournee fragte sich Trummer plötzlich: «Warum singe ich Englisch?». Auf zwei CDs hatte er das erfolgreich getan («Night Light», 2004; «Anyways», 2005). Aber «es war irgendwann absurd, die Kommunikation mit dem Publikum zu suchen, aber in einer Sprache zu singen, die die meisten Leute hier halt doch nicht unmittelbar verstehen». Mit berndeutschen Liedern kam der Berner Oberländer Songwriter, 1978 in Frutigen geboren, aus den USA zurück.
«Ich wollte neue Sounds und Farben suchen und sichergehen, dass die zum Teil sehr filigranen Songs nicht einfach durch den Rockwolf gedreht werden.» (Trummer)
Berndeutsche Musik, wie man sie noch nie gehört hat! Auf monatelanger USA-Tournee fragte sich Trummer plötzlich: «Warum singe ich Englisch?». Auf zwei CDs hatte er das erfolgreich getan («Night Light», 2004; «Anyways», 2005). Aber «es war irgendwann absurd, die Kommunikation mit dem Publikum zu suchen, aber in einer Sprache zu singen, die die meisten Leute hier halt doch nicht unmittelbar verstehen». Mit berndeutschen Liedern kam der Berner Oberländer Songwriter, 1978 in Frutigen geboren, aus den USA zurück. Jetzt legt er sie auf Faze Records als CD vor. Trummer findet sparsame eigene Formen, um seine Inhalte auszudrücken. Für seine erste Platte in der Muttersprache hat er einen Blick zurück geworfen auf die Jugend und auf die Familiengeschichte: «Wo kommt denn das jetzt plötzlich wieder her?», habe er sich beim Schreiben öfters gedacht, «Als gäbe es da noch einen Keller aufzuräumen». Trummer beschäftigt sich auf «dr Trummer» mit einem erfundenen kleinen Bruder, der auf einmal nicht mehr am Dorfbach spielt, sondern in der Stadt Steine gegen die Polizei wirft; er singt vom Umgang mit der Vergänglichkeit, von der immer etwas zerbrechlichen (oder bedrohten) Liebe; er singt vom Geschwafel, das die Welt erfüllt: «Gang vrzell doch vo dim Schade wott als Chind hesch übercho/ u vo de gfüehlslose Lehrer wo di geng bim Gring hei gno/ u gang verzell doch sig alls grundlos gsy u du e Muschterbueb / aber nach all dene Quale müessisch du itz schwirig tue/ Irgendöpper/ lost scho zue». Trummer singt von der trauernden Witwe auf einem erinnerungschweren Spaziergang durchs Dorf und von der leicht misanthropischen Jenä, die in den immergleichen Berner Bars die immergleichen Szenen beklagt. Er erzählt von der frischgebackenen Ex-Freundin, die zum Abschied Geranien schenkt. Es sind die Geschichten eines Dorfbuben, der in der Kleinstadt das Dorf wieder findet. Trummer textet fein und klar, er ist radikal subjektiv. Der Berner Troubadour der Gegenwart.
Der Bund:
„Beiläufige Momentaufnahmen sind Trummers Lieder, lauter unaufgeregte Beobachtungen von einem, der den grossen Worten genauso misstraut wie den Posen, der mit seiner nachlässig-müden Stimme über das perfekte Timbre für die knappen Texte verfügt.“ (Brigitta Niederhauser)
Berner Zeitung: „Die himmeltraurig-wunderschönste Mundartplatte der letzten Jahre. Eine Platte, wie geschaffen für die Zeit der fallenden Blätter und wolkenverhangenen Herbsttage…“ (Michael Gurtner)
Tages-Anzeiger: „Trummer taucht mutig kopfüber in die eigene Sprache rein. Es gelingt ihm dabei vortrefflich, Strassennähe und Poesie zu vereinen. Und spannende Geschichten zu erzählen. Und wunderschön träfe Bonmots zu platzieren: „U mängisch gits nüt Feltschers as wenn mer alles richtig macht.“ (Benni Vigne)
Mit seiner neuen Band hat Trummer im Sommer 2007 im Star Track-Studio in Schaffhausen in 5 Tagen 14 Songs aufgenommen und zuhause im Schlafzimmer Overdubs und einige Solosongs ergänzt. «Die Ursprungsidee war es, eine Wohnzimmer-Indiefolkplatte zu machen. Wie alles herausgekommen ist, sind wir nun doch für den einen oder anderen Song in den Keller oder auf den Balkon gegangen». Für Trummer bedeutet «dr Trummer» die Abkehr von der „modernen“ Produktionsweise der ersten beiden Trummerplatten: Diesmal behielt er möglichst viele Spuren von den Live-Studio-Takes: «Es ging uns in erster Linie darum einen Moment einzufangen und nicht einem Studioperfektionismus zu verfallen. Die Platte soll atmen können und nah dran bleiben», beschreibt Trummer den Ansatz, den er mit dem Star Track-Team um Tom Etter, Olifr Maurmann und Gavin Maitland entwickelt hat. Das ist auch ein Grund dafür, weshalb er diesmal mit Musikern gearbeitet hat, die sonst eher im Jazz zuhause sind. Familie und Freundschaften, zwei zentrale Themen der Platte, hat Trummer sich auch gleich vor die Mikrofone geholt: Er spielt mit dem Grossvater und einem Onkel den Bläsersatz auf der Ballade „Granium“, und ein ganzer Haufen alter Freunde hat sich für das nostalgische Finale „Die Lieder“ zum Mitsingen überreden lassen.
Trummer: Gitarre und Gesang, Produktion; Robert Aeberhard: Bass; Julian Sartorius: Schlagzeug; Mik Keusen: Tasten; Pim Kops: Akkordeon; Tom Etter: Ko-Produktion; Olifr Guz Maurmann: Ko-Produktion; Gavin Maitland: Tonmeister; Schlagzeuger auf der Tournee: Muso Stamm